Antrag "Vernetzungsplattform" erneut stellen




Antrag "Vernetzungsplattform" erneut stellen

Beitragvon eva » Mi 12. Feb 2014, 15:05

Liebe Genoss_innen und Sympathisant_innen,

auf der Landesmitgliederversammlung 2013 haben wir uns darüber abgestimmt, dass wir nachstehenden Antrag, den wir bereits im vergangenen Jahr an den Bundeskongress gestellt haben, noch einmal stellen wollen, weil er nicht umgesetzt wurde, uns aber entsprechend wichtig ist, dass wir gern einen erneuten Anlauf wagen wollen.

Antragstext Antrag aus LV SAN an den Bundeskongress der Linksjugend['solid] 2013:


ETABLIEREN EINER BUNDESWEITEN VERNETZUNGSPLATTFORM

Einbringer*innen: Delegierte LV Sachsen-Anhalt, LSpR LV Sachsen-Anhalt


Der Bundeskongress der Linksjugend [‘solid] möge beschließen:

Im folgenden Jahr soll eine bundesweite Online-Vernetzungsplattform für alle Gliederungen, Mitglieder
und Sympathisant*innen der Linksjugend [‘solid] erstellt und gestartet werden.
Der BundessprecherInnenrat soll beauftragt werden, eine aus fachlich kompetenten Personen bestehende Arbeitsgruppe zu bilden und deren Arbeiten und Vorankommen regelmäßig zu überprüfen.
Diese Online-Plattform soll den Austausch von Dokumenten, Erfahrungen, Wissen, Grafiken, Materialien und sonstigen Daten erleichtern und in Form von z.B. Foren politische Diskussionen ermöglichen.
Weiterhin soll ein Kalender mit allen möglichen Terminen (Bildungsveranstaltungen, Workshopwochenenden, Events, Demos, Aktionen etc.) fester Bestandteil der Plattform werden. Um einen Überblick über die Bandbreite unseres Jugendverbandes zu bekommen, sollen aber auch Landesverbände und Ortsgruppen die Möglichkeit haben, ihre geplanten Aktionen einzutragen.
Um nicht nur die Kommunikation zwischen den Ortsgruppen zu verbessern, sondern auch den Einstieg in die politische Arbeit bei der Linksjugend [‘solid] zu erleichtern, solle auch ein Organigramm/Wiki über die Bundesstrukturen eingearbeitet werden. Dieses Organigramm soll neben der Struktur des Jugendverbandes bis hin zum einzelnen Mitglied auch ein Verzeichnis der wichtigsten Abkürzungen erhalten, denn: der Abkürzungsfetisch in diesem Verband ist exklusiv und schließt unerfahrenere und neue Mitglieder und Sympathisant*innen aus!
Mit dem Ziel, Konflikte innerhalb des Verbandes möglichst schnell zu erkennen und zu lösen, sollte den Mitgliedern die Möglichkeit gegeben werden, in Form eines “Kummerkastens” ihre Sorgen und Probleme vertraulich und anonym, sofern gewünscht, dem Bundessprecher*innenrat mitteilen zu können.
Um alle zeitgemäßen Arbeitstools nutzen zu können, schlagen wir vor, eine eigene Serverstruktur
aufzubauen. Diese Serverstruktur ist sinnvoll, um sicher miteinander kommunizieren zu können. In Zeiten erheblichen Repressions- und Kriminalisierungsdrucks ist es unerlässlich geworden, sich nicht nur über die Potentiale von Kommunikation Gedanken zu machen, sondern auch über die ganz individuellen Risiken. Nebenbei besitzt eine eigene Serverstruktur ganz praktische Vorteile, die die politische Arbeit aller Gliederungen erheblich vereinfachen würde, wie beispielsweise bedarfsangepasste Lösungen für Blogs oder Webseitenauftritten von Ortsgruppen.

Begründung:

Im Jahr 2013 verfügt die Linksjugend [‘solid] über ein einziges bundesweites Kommunikationsmittel: den E-Mail-Verteiler. Der E-Mail-Verteiler an sich ist praktisch, aber sowas von 90er. Der Kommunikationsweg ist meistens passiv: Menschen schicken Informationen herum, andere Menschen empfangen diese, verarbeiten sie oder sieben sie aus. Ein Wachstum an Organisations- und Strukturwissen, eine Weitergabe von Erfahrungen oder ein wechselseitiger Austausch von Informationen findet dabei oder nur sehr begrenzt statt. Was Debatten und Diskussionen angeht, so sind diese per E-Mail-Verteiler unerwünscht, weil sinnlos und sinnlos, weil unerwünscht.
Kommunikation in diesem Verband läuft jedoch auch individualistisch und zentralistisch. Entweder man kennt jemanden, den man gezielt ansprechen kann oder man versucht es über die Bundesebene. Ersteres ist erst möglich nach einigen Monaten und Jahren des “Hereinfuchsens” im Verband und letzteres ist aufgrund permanenter Überbelastung der Bundesgeschäftsstelle schlichtweg kaum schaffbar.
Zwar gibt es großartige Broschüren wie das “Handbuch für eine widerständige Praxis”, doch an diese muss man erst mal herankommen. Zudem gibt es Mitglieder und Sympathisant_innen, die Offline-Medien eher weniger zugetan sind bzw. Aktive, die ganz einfach ihren Arbeitsplatz in den Weiten des Internets haben.
Als bundesweiter Jugendverband sollten alle Ortsgruppen von bereits erarbeiteten Materialien und
gemachten Erfolgs- oder Scheiterungserfahrungen anderer Ortsgruppen, Landesverbände usw. profitieren können. Momentan ist es äußerst umständlich, an solches Infomaterial heranzukommen. Um die politische Bildung unserer Mitglieder voranzutreiben, was eine Hauptaufgabe der Linksjugend [‘solid] darstellt, wäre es äußerst förderlich, Hindernisse bezüglich der Kooperation einzelner Orstgruppen abzubauen. Nach derzeitigem Stand der Dinge gibt es nicht einmal einen Materialienkatalog. Nur über Umwege oder gar Zufälle erfährt man, welches Material es gerade neu oder nicht mehr im Angebot gibt. Dieser Zustand ist im Jahre 2013 unhaltbar. Unhaltbar ist ebenfalls, dass sich Facebook quasi zur einzigen und zentralen Online-Kommunikationsplattform im Verband entwickelt hat, nämlich by following: willst du dich online mit Genoss*innen austauschen, meldest du dich bei Facebook an, befreundest dich mit Genoss*innen und
legst los. Eine praktikable Alternative gibt es nicht.

Da das Internet in unserer Zeit ein zentrales Mittel der Kommunikation ist, sollten wir es in Form einer Online-Plattform dazu nutzen um uns als Jugendverband mehr zusammenzubringen, voneinander zu lernen. Das Internet bestimmt einen Großteil der Lebenswelt unserer Mitglieder und Sympathisant_innen. Die Potentiale des Informationsaustauschs sind so immens, dass wir uns nicht länger leisten können, diese zu verschwenden. Nicht zuletzt dem Anspruch, internationale Probleme auch international und internationalistisch anzugehen, sich auf dieser Ebene auch noch zu vernetzen, trüge eine solche Plattform Rechnung.

Da von den Mitgliedern des BundessprecherInnenrates nicht erwartet werden kann, dass sie über das Fachwissen zur Erfüllung dieses Antrages verfügen, sollen Bessergeeignete, wenn erforderlich, beauftragt werden. Wir schlagen vor, einen Arbeitskreis zu gründen, der sich aus Mitgliedern und Sympathisant*innen aus dem gesamten Bundesgebiet rekrutiert.
eva
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von Anzeige » Mi 12. Feb 2014, 15:05

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Re: Antrag "Vernetzungsplattform" erneut stellen

Beitragvon snail » Mi 12. Feb 2014, 16:51

Heho,
ich fand die Idee schon immer gut und es ist traurig, dass es bis heute noch nicht umgesetzt wurde. Kennt ihr vielleicht Gruppen, die sich damit befassen können und die in der Antragsbegründung schon genannt werden können? Ich glaub damit würde mensch dem zukünftigen BSpR schon Recherchearbeit abnehmen...
Übrigens find ich aus Perspektive aktiver-soziale-nackig-Machungs-Verweigerer gut in der Begründung diesen Punkt deutlicher mit anzusprechen. Die bisherige Begründung konzentriert sich meines Erachtens zusehr auf das Material und innere Strukturen und zu wenig auf der Kommunikation untereinander.

Vorschlag:
[Eine praktikable Alternative gibt es nicht.] Wer sich dieser Plattform aktiv verweigert - gerade wegen Datenschutz und Intimsphäre schließlich auch nicht grundlos - wird grundsätzlich vom Großteil der Kommunikation ausgeschlossen. Die E-Mail-Verteiler hinken den Informationen meist hinterher und werden von vielen aktiven Facebooknutzern teils gar nicht beachtet. Dadurch bauen sich Wissenshierarchien auf und mensch wird von bestimmten Themen auch mal völlig ausgeschlossen. Welch trauriger Zustand für einen Verband, der sich als basisdemokratisch versteht und für Chancengleichheit einsetzt!
[Da das Internet ...]
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