Der Bundeskongress möge beschließen: Das Frauen*förderprogramm wird im Jahr 2014 fortgesetzt. Es wird aus zwei Säulen bestehen. Das FFP ist für alle Frauen* von DIE LINKE.SDS und der Linksjugend ['solid] offen. Wir streben eine gemeinsame Vorbereitung und Durchführung mit Frauen* aus beiden Verbänden an. 6 Das FFP 2014 besteht aus folgenden Inhalten: 8 1. Säule: Schreibwerkstatt für Frauen* Im zweiten Quartal des Jahres 2014 findet eine Schreibwerkstatt für Frauen* statt. Diese bildet die erste Säule des Frauenförderprogramms (FFP) im Jahr 2014. Die Schreibwerkstatt entspringt der Erfahrung, dass sich Frauen* oft seltener an schriftlichen Debatten, an der Erstellung von Broschüren oder Artikeln für Verbandspublikationen beteiligen. Wir wollen uns inhatlich mit Frauen* in Medien auseinandersetzen sowie Workshops zu verschiedenen Schreibtypen (Glosse, Kommentar, Reportage, Interview, etc.), Layout und zu Thesenpapieren und Analyse durchführen. Damit möchten wir das geeignete Werkzeug erlernen und gleichzeitig zu mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit Medien und Debatten erzielen. 2. Säule: Marxistische Theorie Im vierten Quartal des Jahres 2014 findet ein Theoriewochenende für Frauen* statt, auf dem sich gemeinsam mit marxistischer Theorie und Literatur beschäftigt werden soll. Unter dem Themenschwerpunkt "Krise, Kampf und Klasse" werden die Seminarteilnehmerinnen sich mit marxistischer Ökonomie und Krisentheorie befassen. Vor diesem Hintergrund werden die Klassenverhältnisse der bürgerlichen kapitalistischen Gesellschaft und ihre Überwindung aus marxistischer Sicht analysiert – basierend auf ausgewählten Texten von Karl Marx selbst, aber auch Rosa Luxemburg, Clara Zetkin, sowie Antonio Gramsci und Georg Lukács. Dabei soll versucht werden, die marxistische Theorie auf heute anzuwenden und einen aktuellen Bezug zur gegenwärtigen Krise und ihren Erscheinungen, darunter besonders die umfassende Carekrise (hierzu können inbesondere auch Texte und Theorien Frigga Haugs gelesen werden), herzustellen. Das Seminar soll dazu dienen, Frauen* ein Theorieangebot bereitzustellen und sie damit in marxistischer Literatur weiterzubilden. Dieser Rahmen ermöglicht es vielen Teilnehmerinnen intensiver zu partizipieren als in Runden, in denen schnell Männer* die Wortbeiträge übernehmen. Denn im Allgemeinen sind es in der politischen Praxis häufig Männer, die (vermeintlich) theoretisch besser geschult sind und unter anderem deshalb häufig Diskussionen dominieren. Begründung: Aufbauend auf dem Erfolg des ersten und zweiten Frauenförderprogramms der Jahre 2012 und 2013 soll mit dem Frauenförderprogramm 3.0 weiterhin die Möglichkeit geboten werden, eine kontinuierliche Arbeit von Frauen im Verband auszubauen und zu fördern. Aus der Erfahrung der bisherigen Säulen können nun weitere Ideen und Wünsche besser und schneller organisiert und damit auch beworben werden. Der Anstoß hin zu mehr aktiven Frauen im Verband sollte nun nicht verpuffen und einfach wieder verschwinden. Vielmehr ist jetzt der Zeitpunkt, diese Arbeit vor- anzutreiben und zu verstetigen. Frauen sollen darin bestärkt werden, sich aktiv in die Verbandspolitik einzubringen. Gerade in Basisund Hochschulgruppen mit einem geringen Frauenanteil fällt es den einzelnen Frauen oftmals schwer, in Diskussionen deutliche Akzente zu setzen, darüber ernst genommen zu werden und sich durchzusetzen. Dieses Problem entspringt gegebener gesellschaftlicher Sozialisation und löst sich kurz und langfristig nicht von allein oder durch warme Worte und Fensterreden innerhalb der einzelnen Gruppen sowie auf Bundesebene auf. Das Frauenförderprogramm bietet so nicht nur ein "Empowerment" jeder Einzelnen sowie die Möglichkeit des Austauschs von Problemen im politischen Alltag, sondern auch die Möglich- keit der besseren Vernetzung. Die Probleme einzelner Frauen verweisen dabei vielfach auf ein strukturelles gesellschaftliches Problem. Im Kapitalismus wird aufgrund seiner Widersprüche eine komplette Gleichstellung von Mann* und Frau* nicht erreicht werden können. Es kann aber auch keinen Sozialismus ohne die vollständige Emanzipation von Frauen* geben. Nur wenn wir dieses Problem gemeinsam angehen, können wir unserem Ziel eines feministischen Verbands näherkommen und als dieser in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen hineinwirken. Mit der gemeinsamen Planung mit dielinke.sds soll an dieser Stelle die Zusammenarbeit der beiden Verbände weiter vorangetrieben und Synergieeffekte genutzt werden. Gerade der Punkt Feminismus kann hier durch ähnliche Erfahrungen in beiden Verbänden ein wichtiger Schritt sein. * Obwohl wir Geschlechterkategorien als Konstruktion erkennen und ablehnen, ist die heteronormative Matrix mitsamt ihren „naturalistischen“ Zuschreibungen gesellschaftlich wirkmächtig. Aus diesem Grund verwenden wir zwar die Bezeichnungen „Frauen“ und "Männer", markieren dies jedoch mit einem Stern.
Hey, ich hab ja schon auf dem Treffen meinen 'Unmut' über diesen Antrag geäußert. Einer meiner ersten Gedanken war: Super, erst bringen wir den defizitären Frauen das Schreiben bei und dann später vermitteln wir ihnen was sie schreiben sollen. Dieser Antrag hat schlicht einen Grundtenor, der mir nicht gefällt. Alle Frauen im Verband können nicht mit den Talenten der Männer mithalten und müssen daher auf deren Stand gebracht werden. Das sich Frauen (Gender, Lesben, Inter und was weiß ich wer unter * noch fallen soll...) schlicht andere Themen wünschen, scheint den Antragstellern nicht in den Sinn zu kommen. Das ich mich an Themen, die mich nicht interessieren auch kreativ, aktiv einfach mal nicht beteilige ist denk ich nachvollziehbar. Ein Kurs der mir Schreiben beibringt, ändert an meiner Einstellung nichts. Dann auch noch einen Kurs über Marx, der wahrscheinlich 187.453te, damit danach zwei bis sechs Titten mehr an entsprechend semiinteressanten Diskussionen teilnehmen, ist in meinen Augen noch sinnentleerter. Warum nicht ein speziell für Frauen (und *) interessanteres Thema. Die Vernachlässigung von Repruduktion der Arbeiter in Marx Kapital zum Beispiel (wenns denn Marx die 187.453te sein muss). Oder vielleicht mal was dazu warum Simone de Beauvoir sich nicht als Feministin sieht oder die unterschiedlichen feministischen Strömungen, Phänomen Massenvergewaltigung in Krisenlagen...Mir fallen da tausende Themen ein, die ich deutlich interessanter fände als Marx die usw... Ich würd gern einen Änderungsantrag einbringen, in dem wir die Programmvorschläge mehr von Defiziten weg zu mehr andere Themen wagen, auch für Männer bringen. Vorschlag folgt. LG